Schloss Český Krumlov - Der Schlossgarten
Im westlichen Vorfeld des Schlosses, auf einer leichten Erhöhung oberhalb des V. Schlosshofs, befindet sich der Schlossgarten mit einer Ausdehnung von mehr als 11 ha (er hat die Form eines H150 × 765 mH messenden Rechtecks). Vom Pförtnerhäuschen aus führen zwei Wege in den Garten. Auf dem Weg links bergauf gelangt man zum Haupttor, rechts gelangt man bergauf zur großen Winterreitschule. Heutzutage dient die Schlossreitschule als Festsaal und Restaurant. Sie stammt aus 1745 und wurde bei schlechtem Wetter zur Reitaus bildung ge nutzt. Neben der Winterreitschule befinden sich zwei kleinere abgegrenzte Terrassen. Die niedrigere trug die Bezeichnung Štěpnice (Baumschule) und wurde von der Schlossobrigkeit als Privatgarten genutzt. Über dieser auch Königlicher Garten genannten Terrasse führt ein geschlossener Gang, durch welchen die Herrschaften ungestört von den Innenräumen des Schlos ses aus in den Schlossgarten schreiten konnten. Die höher gelegene Terrasse wurde als Sommerreitschule genutzt. Oberhalb dieser Terrassen breitet sich das sog. Untere Parterre aus, das fast die Hälfte der Fläche des Schlossgartens einnimmt. Geschmückt wird es von zu Rokokoornamenten geform ten Blumenbeeten und mehreren mächtigen Eichen und Buchen.
Etwa in der Mitte des Gartens, zwischen dem Unteren Parterre und dem höher gelegenen Oberen Garten, wurde bei Umgestaltungen im Jahr 1750 der Rokoko-Neptun-Brunnen errichtet. Er besteht aus vier mit Statuen von Meeresgöttern, Jahreszeitenallegorien und den verschiedensten Meereslebewesen geschmückten Kaskadenstufen.
Der Obere Garten erinnert sein em Charakter nach eher an einen Landschaftspark, an manchen Stellen schon fast an einen Wald. Er wurde als Barockgarten komponiert. Dem entspricht auch der Grundriss des Gartens, der mit den Plänen aus dem Jahr 1750 übereinstimmt. Die Achse des gesamten Bereichs bildet ein Weg vom Brunnen zum am entferntesten Ende des Gartens gelegenen Schlosssee. Er führt vorbei an der bekannten (und die Gemüter bewegenden) drehbaren Zuschauertribüne. Diese wurde ganz in der Nähe des architektonisch wertvollen Lustschlosses Bellarie errichtet, dessen heutige Rokoko gestalt aus der Zeit seines Umbaus in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt. Das Lustschloss ist auch dank seiner künstlichen Grotte und des sog. Zaubertischs bekannt – einem besonderen Aufzug für den Transport von Gerichten aus der Küche in die herrschaftlichen Gemächer.
Die Kapazität der ersten drehbaren Zuschauertribüne, die bereits 1958 errichtet wurde, bloße 60 Sitzplätze betrug. Da sie großen Erfolg hatte, wurde bald eine größere Zuschauertribüne für 400 Personen errichtet, die mithilfe von 40 innerhalb der Drehscheibe versteckten Soldaten betrieben wurde. Bei den späteren Umbauten wurde die Kapazität weiter vergrößert; die jetzige Anlage hat eine Kapazität von 658 Zuschauern. Es lohnt sich zu erwähnen, dass sich der Architekt Joan Brems (1907– 1995), der Projektant der ersten Drehtribüne, von der aktuellen Gestaltung der Tribüne distanzierte.
Der Schlossgarten - Besuchszeit:
Besuchszeit (MO-SO): | |
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Datum | geöffnet |
01.04. - 30.04. | 08:00 - 17:00 Uhr |
01.05. - 30.09. | 09:00 - 19:00 Uhr |
01.10. - 31.10. | 08:00 - 17:00 Uhr |
Der Schlossgarten - Eintrittspreis:
Freier Eintritt