Český Krumlov - Stadtgeschichte bis 1622

Český Krumlov - Die Gliederung der mittelalterlichen Stadt wurde von den Schleifen des Flusses Moldau bestimmt, an deren Ufern zwei selbstständige Ganzheiten entstanden sind: Latrán unter der Burg und die Innenstadt mit einem regelmäßigen Grundriss, Foto: Archiv Vydavatelství MCU s.r.o.Die sich in günstiger Lage befindliche Erhebung über der Moldau war wahrscheinlich bereits an der Wende von älterer und jüngerer Bronzezeit besiedelt. Auch ist nicht auszuschließen, dass sich hier eine kleinere Burgstätte befand. Sicher ist jedoch, dass an diesem Ort in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts von den Herren zu Krummau, einem Wittigonen-Zweig, eine gotische Burg errichtet wurde. Erwähnt wurde diese das erste Mal im Jahr 1253. Versehen mit einem zylindrischen Turm stand sie an jener Stelle, an der sich heute die Kleine Burg befindet. Ihren Namen erhielt sie höchstwahrscheinlich nach der lateinischen bzw. altdeutschen Bezeichnung des sich ganz in der Nähe windenden Moldauflussbetts. Die Bezeichnung Castrum Crumnau bzw. Crumbenowe kann frei als „krummer Fluss“ oder „krumme Halbinsel“ übersetzt werden.

Begründer des Geschlechts der Wittigonen war Wittigo I. von Purschitz aus dem Gebiet Sedlčany, der im 12. Jahrhundert nach Südböhmen kam. Als Adliger von Bedeutung begleitete er am Hofe des Königs Vladislav II. die Funktion des Truchsess, des königlichen Speisenaufträgers. In Südböhmen erwarb er nach und nach ein ansehnliches Vermögen, das er vor seinem Tode (1194) unter seinen fünf Söhnen aufteilte. Dieses fast zur Legende gewordene Ereignis wurde auf dem berühmten Gemälde Teilung der Rosen festgehalten, dessen Kopie auf dem Krummauer Schloss zu sehen ist.


DIE LEGENDE VON DER TEILUNG DER ROSEN, Foto: Archiv Vydavatelství MCU s.r.o.


Die Krummauer Wittigonenlinie starb im Jahr 1302 aus, die Stadt sollte an den böhmischen König übergehen. Václav II. machte sie jedoch einer anderen Linie des Geschlechts, den Rosenbergern, zum Geschenk. Diese verlegten sodann ihre Residenz von der etwas abseits gelegenen Burg Rosenberg nach Krumlov. Von hier aus verwalteten sie als eines der mächtigsten Adelsgeschlechter Böhmens ihr Dominium nahezu 300 Jahre lang.

Jedním z významných Rožmberků byl ambiciózní a nemilosrdný Oldřich II. z Rožmberka (1403-1462). Pro své záměry dokázal učinit cokoli, nebyly mu cizí intriky a neváhal ani padělat důležité listiny. V době husitských válek připravovali jeho nepřátelé rozsáhlé spiknutí, při němž chtěli pomoci Janu Žižkovi dobýt Český Krumlov. Oldřicha měl jeho vlastní kuchař otrávit a následně dokonce zapálit hrad. Plánovaná akce však byla prozrazena. Jaký byl další osud spiklenců lze vytušit ze skutečnosti, že o celé události nás dnes informuje zápis v rožmberské popravčí knize.

Český Krumlov - Wilhelm von Rosenberg, Foto: Archiv Vydavatelství MCU s.r.o.Insbesondere unter Wilhelm von Rosenberg erlebten sowohl die Burg und die Stadt als auch das gesamte Südböhmen einen mächtigen Aufschwung. Zu jener Zeit begann sich das Antlitz der einst gotischen Burg in ein Schloss zu verwandeln.

Wilhelms sich ständig steigernde Repräsentationsansprüche stürzten die Herrschaft jedoch nach und nach in immer größere Schulden. Der drohende Bankrott konnte von Wilhelms jüngerem Bruder und dem gleichzeitig letzten Rosenberg, Peter Wok, im Jahr 1601 durch den Verkauf von Krumlov an die Habsburger, konkret an Kaiser Rudolf II., abgewandt werden. Jedoch keiner der Mitglieder der Habsburger Dynastie verweilte je auf dem Schloss. In den Jahren 1612 – 1619 gehörte die Herrschaft Rudolfs jüngerem Bruder Matthias von Habsburg.

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